Gut versorgt, dank regionaler Versorgungsakzente

Nadia Mussa und Dirk Engelmann berichten, wie die TK vor Ort vielfältige Versorgung gestaltet.

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Ambulante und stationäre Versorgung, Notfallbehandlung, Öffentlicher Gesundheitsdienst: Nadia Mussa, Leiterin der Landesvertretung Baden-Württemberg, und Dirk Engelmann, Leiter der niedersächsischen Landesvertretung, berichten, wie die TK vor Ort vielfältige Versorgung gestaltet.

Nadia Mussa

Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg

Dirk Engelmann

Leiter der TK-Landesvertretung Niedersachsen

Wo liegen die Herausforderungen bei Ihnen vor Ort hinsichtlich der Versorgung?

Nadia Mussa In Baden-Württemberg haben wir Ballungsräume mit hoher Einwohnerdichte, die gleichzeitig über eine engmaschige Gesundheitsversorgung mit Spitzenmedizin verfügen. Daneben gibt es sehr ländlich geprägte Gebiete, die zu schwach besiedelt sind, als dass dort umfassende, spezialisierte Gesundheitsleistungen in hoher Qualität angeboten werden könnten. Zusätzlich sind gerade diese Regionen besonders von Engpässen in der hausärztlichen Versorgung betroffen. Hier gilt es, die Regelversorgung flexibel anzupassen – ohne permanent Sonderlösungen zu schaffen.

Dirk Engelmann Auch in Niedersachsen haben wir Probleme mit der Versorgung in der Fläche. Mit 168 Plankrankenhäusern, davon über 90 mit weniger als 200 Betten, leisten wir uns zu viele kleine und unwirtschaftliche Kliniken. Gleichzeitig stehen die niedersächsischen Hausärztinnen und -ärzte vor einem Generationswechsel, weshalb bis 2035 ein Drittel der Hausarztsitze vakant bleiben könnte und Unterversorgung droht. Dass der Breitbandausbau wie überall in Deutschland schleppend vorankommt, macht es schwierig, die Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung voranzubringen.

Welche Schwerpunkte setzen Sie, um die Versorgung mit den Beteiligten vor Ort zu verbessern?

 

Engelmann Wir engagieren uns stark im Bereich Digitalisierung und betreiben Innovationsscouting: zum Beispiel als Premiumpartner des HealthHack – dem Hackathon der hiesigen Metropolregion – oder als Mitglied des Fachbeirats für Innovation der Universität Oldenburg. Die TK ist als Experte geschätzt, weil wir gut einschätzen können, welche Ideen in der Versorgung von Nutzen sind.

Mussa Wir übernehmen eine aktive Rolle im Gesundheitswesen in Baden-Württemberg. So verhandeln wir etwa mit 41 der mehr als 200 Krankenhäuser die Budgets. Wir haben einen guten Einblick in die Versorgungsherausforderungen und bereichern die Debatte um die Perspektive der Krankenkassen. Wir pflegen einen engen Austausch mit vielen weiteren Akteuren, unter anderem mit den anderen Krankenkassen.

Gibt es besondere Partner, mit denen Sie zusammenarbeiten?

Mussa Wir engagieren uns zum Beispiel beratend im Forum Gesundheitsstandort BW – einer Initiative der Landesregierung, die Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Versorgung fördert. Außerdem bin ich Mitglied im Vorstand der Gesundheitsplattform Rhein-Neckar e. V. und setze mich für ein übergreifendes Gesundheitsnetzwerk ein.

Engelmann Die TK ist im niedersächsischen Gesundheitssystem gut vernetzt. Wichtiger Partner von uns ist unter anderem die Niedersächsische Ärztekammer. Beispielsweise habe ich 2021 auf dem Digitalkongress der Niedersächsischen Ärzteschaft über die Chancen der elektronischen Patientenakte gesprochen. Zudem arbeiten wir eng mit den hiesigen Universitätskliniken zusammen, um Forschungsergebnisse schnell in die Versorgungspraxis überführen zu können.