Pflegebedürfnisse im Blick

Wie Menschen in Deutschland sich ihre Pflege wünschen und wie die TK (digital) unterstützt.

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Pflegebedürfnisse im Blick

Rund 3,5 Millionen Pflegebedürftige in der sozialen Pflegeversicherung werden im häuslichen Umfeld gepflegt. Das funktioniert nur, weil so viele Angehörige oder nahestehende Personen dabei unterstützen. Neben der eigentlichen Pflege müssen sie oft auch langwierige bürokratische Wege meistern. Die Suche nach Informationen erschwert den Alltag zusätzlich. Digitale Lösungen können hier zumindest teilweise entlasten – wenn sie auf die Bedürfnisse der Pflegenden und Pflegebedürftigen abgestimmt sind.

Die TK-Pflegekasse entwickelt solche digitalen Angebote für die Pflegesituation gemeinsam mit Betroffenen. Eine Forsa-Umfrage, die im Auftrag der TK 2021 durchgeführt wurde, zeigt, wie groß das Interesse ist. 87 Prozent der Menschen in Deutschland können sich vorstellen, im Fall ihrer eigenen Pflegebedürftigkeit oder als Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen bestimmte digitale Angebote zu nutzen, wenn diese die Organisation des Pflege-Alltags erleichtern oder ihnen mehr Sicherheit im Alltag geben. Pflege-Expertinnen und -Experten der TK geben einen Überblick über die aktuellen Unterstützungsangebote.

96 %

der Menschen, die in einer Pflegesituation für digitale Helfer offen sind, könnten sich vorstellen, Sturzsensoren beziehungsweise einen Hausnotruf zu nutzen.

„Gerade wenn Angehörige nicht rund um die Uhr in der Nähe sein können, bieten Hausnotrufsysteme zusätzliche Sicherheit. Aktuell werten wir das Modellprojekt ‚Sicher zuhause‘ aus, das die TK mit Philips durchgeführt hat. Kernpunkt ist ein KI-gestützter Sensor. Er registriert minimale Schwankungen – ob jemand wackelig geht oder ungewöhnlich lange im Bett bleibt. Bei Auffälligkeiten wird die Person von medizinisch geschultem Personal angerufen. So können nicht nur Stürze, sondern auch unnötige Krankenhauseinweisungen vermieden werden.“

Dennis Cole, Fachbereich Versorgungsmanagement
85 %

der Menschen, die in einer Pflegesituation für digitale Helfer offen sind, könnten sich vorstellen, Erstattungen bei der Pflegekasse online einzureichen.“

„Wir wollen es unseren Versicherten ermöglichen, immer mehr Pflege-Anliegen digital zu regeln, und bauen unser Angebot in diesem Bereich aus, um beispielsweise die Erstattung von Rechnungen für Entlastungsleistungen oder Verhinderungspflege digital, sicher und schnell zu gestalten. Schon heute nutzen auch viele Pflegedienste die Option, Rechnungen direkt im Datenaustausch mit der TK abzuwickeln. Das vereinfacht und beschleunigt den Prozess und spart den umständlichen Versand von Rechnungen per Post. 83% der Menschen, die in einer Pflegesituation für digitale Helfer offen sind, könnten sich vorstellen, ein Online-Angebot ihrer Pflegekasse zu nutzen, um Anträge zu stellen oder Ansprüche einzureichen."

Kathrin Getzlaff, Leiterin Pflege
83 %

der Menschen, die in einer Pflegesituation für digitale Helfer offen sind, könnten sich vorstellen, ein Online-Angebot ihrer Pflegekasse zu nutzen, um Anträge zu stellen oder Ansprüche einzureichen.

„Im Juni 2020 haben wir für unsere Versicherten die Möglichkeit geschaffen, den Antrag auf Pflegeleistungen online zu stellen. Dieses Angebot wird immer häufiger genutzt: Inzwischen gehen etwa 20 Prozent aller Pflegeanträge bei der TK online ein. Für unsere Versicherten bedeutet das weniger Bürokratie und mehr Zeit für die Pflegesituation – darauf haben wir bei der Konzeptionierung ein besonderes Augenmerk gelegt.“

Kristof Petersen, Team Pflegeleistungen
70 %

der Menschen, die in einer Pflegesituation für digitale Helfer offen sind, könnten sich vorstellen, ein Online-Angebot ihrer Pflegekasse zu nutzen, um Anträge zu stellen oder Ansprüche einzureichen.

„Wenn eine Pflegesituation eintritt und man zu recherchieren beginnt, wird man von einer Welle aus Informationen überrollt. Diese Fülle können Betroffene zu dem Zeitpunkt und in dieser emotional belastenden Situation oft gar nicht verarbeiten. Hier kommt die App TK-PflegeKompakt ins Spiel. Sie bietet die wichtigsten Informationen und gibt den Betroffenen einen Wegweiser in diesem undurchsichtigen Pflegedschungel an die Hand. Wir wollen damit auch die Angst nehmen und zeigen, es ist gar nicht so kompliziert wie es anfangs scheint.“

Jens Barthel, Team Pflegeleistungen

„Wir Mitarbeitende denken oft in Prozessen und aus internen Abläufen heraus, unsere Kundinnen und Kunden erleben die TK aber als Ganzes. Also haben wir eine sogenannte Customer Journey entwickelt, um die einzelnen Schritte unserer Versicherten in einer Pflegesituation noch besser zu begleiten. Dieser Weg begann mit qualitativen Tiefeninterviews mit Kundinnen und Kunden, aus denen erste Ideen entstanden. Über mehrere Feedbackrunden mit Befragten kamen wir zur Entwicklung der App TK-PflegeKompakt. Denn: Viele wünschten sich ein digitales Angebot, das auch unterwegs immer zur Hand ist.“

Katja Nowatzin, Team Kundenerlebnis Gestaltung