Covid-Studie mit Kassendaten

Was Abrechnungsdaten von Krankenkassen leisten können und was sich hier verändern muss.

Lesezeit 1 Minute Lesezeit

Klug ausgewertet, können die für die Abrechnung der Krankenkassen mit Arztpraxen und Kliniken routinemäßig erhobenen Daten wichtige Erkenntnisse zu gesundheitlichen Forschungsfragen liefern. Ein Beispiel im Kontext der Pandemie: Wie häufig leiden Corona-Erkrankte längerfristig an Beschwerden und welche sind das? So hat sich die TK gemeinsam mit anderen großen gesetzlichen Kassen an einer Studie des Robert Koch-Instituts und des Universitätsklinikums Dresden zu Post Covid beteiligt – international eine der ersten großen kontrollierten Kohortenstudien. Datenbasis waren Abrechnungsdaten der Jahre 2019 und 2020 von etwa 38 Millionen gesetzlich Versicherten.

Die Analysen zeigten, dass bei Erwachsenen mehr als drei Monate nach einer Covid-19-Diagnose häufiger neue Symptome und Erkrankungen diagnostiziert wurden als bei vergleichbaren Personen ohne Covid-19-Diagnose (plus 33 Prozent). Auch bei Kindern und Jugendlichen lag die Häufigkeit höher – um etwa 30 Prozent.

Aktuell erhalten die Kassen wegen der historisch gewachsenen quartalsweisen Abrechnung mit den Arztpraxen ambulante Daten erst nach rund neun Monaten. Die TK setzt sich für eine taggleiche Abrechnung ein. Die Pandemie hat gezeigt, dass Daten früher vorliegen müssen, um daraus zeitnah wichtige Erkenntnisse gewinnen zu können.